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Biotechnologie: Vom Handwerk zur Forschungsdisziplin

Frühe Varianten der Biotechnik waren simpel: die Verarbeitung von Milch zu Käse etwa, oder die Herstellung von Wein und Bier. Heute ist sie eine Hightech-Disziplin, beflügelt die Medizin und hilft, Krankheiten zu lindern und immer häufiger auch zu heilen.

Über die Bedeutung der medizinischen Biotechnologie sprachen Dr. Sabine Sydow, Leiterin vfabio, und Dr. Siegfried Throm, vfa-Geschäftsführer Forschung/Entwicklung/Innovation, für den Podcast #vfaTonspur mit dem Hörfunk-Jounalisten Philipp Eins:



Viele bahnbrechende medizinische Fortschritte sind den Biopharmazeutika, also den gentechnisch hergestellten Arzneimitteln, zu verdanken. Mit ihnen ist es erstmals gelungen, Hepatitis C zu heilen, Krankheitsschübe bei Multipler Sklerose hinauszuzögern und porös gewordene Knochen wieder aufzubauen.
Kinder mit Morbus Gaucher oder anderen angeborenen Stoffwechselstörungen können mit ihrer Hilfe relativ normal aufwachsen, Patienten mit rheumatischen Erkrankungen können sich wieder besser bewegen. Viele Patienten mit Darm- oder Brustkrebs wie auch einigen anderen Krebsarten verdanken Biopharmazeutika mehr Lebenszeit.

Auch wer bei guter Gesundheit ist, hat wahrscheinlich schon einmal ein Biopharmazeutikum genutzt: Denn zu diesen gehören auch Impfstoffe, die Teil der Grundimmunisierung von Säuglingen und Kleinkindern sind.

Gentechnik ist immer im Spiel

Heute kommt kein neues Medikament mehr auf den Markt, auch kein chemisch hergestelltes,
an dem nicht zu irgendeinem Zeitpunkt während seiner Erforschung und Entwicklung gentechnische Methoden angewendet wurden.

Auch entwickeln mehrere Unternehmen mit Gentechnik gänzlich neuartige Medikamente, die DNA oder abgewandelte RNA enthalten. Damit sollen Krankheiten therapiert werden, die bislang kaum behandelbar sind.

Das macht verständlich, warum Gentechnik so eine enorme Bedeutung für die Pharma- und Biotechbranche hat, und weshalb nur Länder, in denen sie auf höchstem Niveau betrieben wird, eine Chance haben, in der ersten Liga der Arzneimittel entwickelnden Nationen mitzuspielen.